Foodwatch warnt vor Uran im Trinkwasser

 

 

In 13 von 16 Bundesländern ist das Leitungswasser nach Auffassung der Verbraucherorganisation Foodwatch zu stark mit Uran belastet.In diesen Ländern gebe es Wasserwerke, die Leitungswasser mit mehr als zwei Mikrogramm Uran pro Liter abgeben würden, kritisierte die Verbraucherschutz-organisation.Vor allem für Babys und Kleinkinder sei diese Belastung zu hoch, erklärt "Food-watch". Für Mineralwasser gibt es bereits einen Grenzwert, der bei mehr als zwei Mikrogramm den Zusatz „geeignet zur Zu-bereitung von Säuglingsnahrung“ verbietet. Für Leitungswasser jedoch gibt es bisher nur eine Richtlinie. Die Bundesregierung dis-kutiert seit längerem über einen Grenzwert von zehn Mikrogramm Uran pro Liter Wasser. Zu viel Uran in trinkbarem Wasser kann die Niere schädigen.„Der lange angekündigte Grenzwert lässt weiter auf sich warten“, kritisierte Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. Außerdem sei er zu hoch. Zu diesem Ergebnis komme auch eine wissenschaftliche Stellungnahme der Euro-päischen Lebensmittelbehörde ESFA, die von Deutschland selbst in Auftrag gegeben wor-den sei, nun aber offenbar ignoriert werde.Foodwatch sammelte 5000 Messdaten aus ganz Deutschland. Danach geben 13 Was-serwerke in fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt) sogar Wasser mit mehr als zehn Mikrogramm Uran pro Liter ab. Nur für Berlin, Bremen und Hamburg blieben alle Werte unter zwei Mikrogramm.In Baden-Württemberg beispielsweise wiesen 74 der 683 im September von den Behörden veröffentlichten Trinkwasserproben Werte von über zwei Mikrogramm Uran pro Liter auf. In Flaschen abgefüllt, dürfe so ein Wasser nicht mit dem Hinweis „geeignet zur Zubereitung von Säuglingsnahrung“ verkauft werden.Am höchsten in Baden-Württemberg war die Belastung in der Gemeinde Geißelhardt (Kreis Schwäbisch Hall) mit Messwerten zwischen 13 und 17 Mikrogramm Uran pro Liter, gefolgt von Nehmetsweiler (Kreis Ravensburg).Die einzelnen Daten sind auf der Internetseite von Foodwatch () veröffentlicht.Schon im Mai hatte sich "Foodwatch" um das Thema Uran gekümmert – damals allerdings im Mineralwasser. Jedes achte Mineral-wasser war damals zu hoch mit Uran belastet, behauptete die Verbraucherorga-nisation. Sie hatte von Gesundheitsämtern sowie von Herstellern den Uran-Gehalt von Mineralwassern zusammengetragen. Auch bekannte Marken wie San Pellegrino oder Extaler standen auf der Liste. 104 Messwerte von 55 Marken lagen über zwei Mikrogramm Uran pro Liter.